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7989. 1. *skerpa s.
(ahd.), *skerpa s.
(anord.)
„Pilgertasche“ 2. *skreppa s.
(ags.)
„Tasche“ 3. skerpa
(langob.)
„Ausstattung der jungen Frau“
1.
- Afrz. escherpe „um den Hals hängende Tasche“, „Halsband“, „Gürtel“
- Nfrz. écharpe „Schärpe“
- Prov. esquirpa „Pilgertasche“
2.
3.
- Lomb. skerpa, skirpa „Ausstattung der Braut“ und „Ausstattung der Neugeborenen“
- Uengad. skerpa „Feldgeräte“, skierp „einzelnes Stück“
- Veltl. skerp „Ausstattung der jungen Frau“
- Borm. skirp „Gefäß“
- Kalabr. širpu „Hausrat“
Diez, 287, Nigra, AGl., 14, 377, Salvioni, KrJber., 7, 1, 132
(Die süd it. Wörter passen lautlich zu lat. scirpus 7724 Pieri, AGl., 12, 158; Teza, AIVenet., 46, 725, begrifflich lassen sie sich aber von den nord it. nicht trennen, da die rechtliche Grundbedeutung des langob. Wortes „das bewegliche Gut, das die Frau als eigen in der ehe behält“ war; die lautliche Verschiedenheit im Anlaut erklärt sich daraus, daß c- vor -e, -i in Norditalien vor, in Süditalien nach der Langobarden-Invasion palatalisiert werden ist. It. scarpa „Schuh“ Nigra, AGl., 14, 288 s. 7981c; lomb. maskarpa „Käse aus Molken“, canav. maniskerpa „Käse aus Molken“, piem. maskarpún „Käse aus Molken“ ebenda, kann nicht zu skerpa gehören, da das piem., canav. -e- erst sekundär aus -a- entstanden, ein germ. skarpa im Sinne von skerpa nicht bezeugt ist; it. scarsella „Tasche“, „Geldbeutel“ Nigra, AGl., 14, 377 (> Frz. escarselle „Tasche“, „Geldbeutel“) ist auch morphologisch nicht möglich, eher zu it. scarso 2961.)
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