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1411. 1. bŭrra s.
(lat.)
„Scherwolle“ 2. bŭrra s.
(lat.)
„Possen“
1.
- It. borra „Scherwolle“
- Prov. borra „Scherwolle“
- Kat. borra „Scherwolle“
- Sp. borra „Scherwolle“
- Pg. borra „Scherwolle“
- Sp. borra „Hefe“, „Bodensatz“, „frisch gemolkene Milch“ Serra, DR., 5, 450
- Pg. borra „Hefe“, „Bodensatz“, „frisch gemolkene Milch“
- Frz. bourre „Hanfabfälle“ Gerig, 84
- Südfrz. bourre „Hanfabfälle“
Ablt.:
- Campid. burroni „Knötchen im Faden“
- Siz. burračča „Labrax“ Salvioni, RIL., 53, 189
- It. abborrare „stopfen“, abborracciarsi „sich betrinken“, sborrato „schwach“
- Frz. bourrer „stopfen“
- Prov. borrar „stopfen“
- Frz. bourru „filzig“, „unwirsch“, vin bourru „ungegorener Wein“
- Afrz. bourrel „Wulst am Helme“
- Nfrz. bourrelet „ringförmiges Sitzpolster“, „Fensterdichter“ oder „Türdichter“
- Frz. bourras „ein grober Stoff“
- Prov. bourras „ein grober Stoff“
- Schweiz. aborá „zusammendrücken“, „jemanden zu Boden drücken“ GPSR., 63
- Tortos. borrim „feiner Regen“
- Kat. borró „Klecks“
- Sp. borrar „besudeln“
- Pg. borrar „besudeln“
- Sp. borrón „Konzept“
- Pg. borrão „Konzept“
- Sp. borroso „hefig“, „trübe“, „filzig“
- Pg. borroso „hefig“, „trübe“, „filzig“
- Vienne burayú „langhaariger Maulesel“
- Aosta berrü „mit Wolle versehen“
- Kat. boralló de llana „Fließ“
Auch
- Galiz. borralla „heiße Asche“, „kleine Holzkohle“
- Barr. borralha „heiße Asche“, „kleine Holzkohle“
- Salm. borrajo „Laub und Stroh, das zum Feuermachen dient“ Krüger, 137
2.
( Sp. burro „Schnitzelkasten der Buchbinder“, pg. burra „Geldkiste“ Richter, Bur(d), 36 fallen im Vokal auf und gehören daher eher zu 1413; it. borraccia „Feldflasche“ ist begrifflich nicht klar. Frz. bourreau „Henker“, bourreler „quälen“ sind ebenfalls begrifflich nicht gerechtfertigt, da man zwar vielleicht von bourre „grober Stoff“ zu frz. bourreler gelangen, ein postverbales afrz. bourrel, frz. bourreau aber nicht ohne weiteres eine Person bezeichnen könnte. Frz. bourde „Lüge“, „Betrug“, prov. borda „Lüge“, „Betrug“ ist formell nicht genügend erklärt, eher zu 1098, vgl. prov. baordir, bordir „spielen“, „tanzen“, afrz. bourdir neben behorder „sich unterhalten“, „scherzen“, „betrügen“. Sp. borujo „Trester der Traube“, „Klumpen“, gorullo „Trester der Traube“, „Klumpen“ Baist, Zs., 5, 239 fällt mit -r- statt -rr- auf, vgl. 1726; sp. borrajo zu 15 García de Diego. RFE., 9, 125 setzt ein nicht bestehendes und schwer zu rechtfertigendes *buraculum voraus; arany. büra „Mütze“ Spitzer, AOR., 1, 248 erklärt das ü nicht; log. burdza, urdza „Fransen des Gewebes“, buldza, uldza „Fransen des Gewebes“ Wagner, 135 hierher oder zu 1398 als *bu(r)ria ist bedenklich; Aosta berrü Nigra, AGl., 14, 357 zu 1049 ist mit der Bedeutung des Suffixes -ü schwer vereinbar.)
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