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1726. 1. caryon s.
(lat.)
„wällische Nuß“ 2. *carulium s.
(lat.)
„Nußkern“ 3. carilium s.
(lat.)
„Nußkern“
2.
- Tosk. sgaruglio, garuglio „frühreife Nuß“
- Bologn. garoi „Nußkern“
- Moden. garú „Nußkern“
- Regg. garú „Nußkern“
- Ferr. garui, garu „Nußkern“
- Monferr. garii „Nußkern“
- Ven. zgaruǧo „Nußkern“
- Pad. zgaruǧo „Nußkern“
- Friaul. zǧarui „Nußkern“
- Aprov. grolha „Rinde“
- Südfrz. gruelho, grulho, gruio „Schale von Nüssen“, „Erbsen“, „Melonen“, „Eichelnäpfchen“, „Eischale“, „Rinde“
- Sp. garulla „in den Traubenkörben zurückgebliebene ausgekernte Traube“, „zusammengelaufenes Gesindel“
- Astur. garulla „Überbleibsel von speisen“
Ablt.:
- Bellinz. gerlon „Nuß mit grüner Schale“
Rückb. davon:
- Bellinz. garla „grüne Nußschale“
- Mail. zgaron „Strunk von Kohl und anderen Pflanzen“
- Ven. zgarugar „Nüsse ausschälen“
- Pad. zgarugar „Nüsse ausschälen“
- Vicent. zgarugar „Nüsse ausschälen“
- Friaul. zǵaruyá „Nüsse ausschälen“
- Crem. zgarulạ́ „Nüsse ausschälen“
- Pav. zgaqolar „Nüsse ausschälen“
- Piem. zgroyé „herumstöbern“
- Ven. zgaruǧo „Messer zum Auskernen der Nüsse“
- Pad. zgaruǧo „Messer zum Auskernen der Nüsse“
- Friaul. zǵarui „Messer zum Auskernen der Nüsse“
- Monf. eri zgroya „harte Nuß“
- Piem. gröya „Schale“, „Hülse“
3.
Mit Suff.W.:
- Monferr. garel „Nußkern“, „Schelfe“, „Scheibe“, „Schnitz von Früchten verschiedener Art“
- Gen. gaelu „Nußkern“, „Schelfe“, „Scheibe“, „Schnitz von Früchten verschiedener Art“
Ablt.:
- Bresc. gariú „Nußkern“
- Bergam. zgaqú „Maisstoppeln“, zgarlot „Nußkern“, verzas skarliom „Kohlstrunk“
- Comask. zgariá „Früchte enthülsen“, „Mark aus dem Knochen herausnehmen“
- Bergam. zgariá „durchstöbern“, „scharren“, „kratzen“ (namentlich von Hühnern)
- Mail. ngiá „auskernen“, „Erde aufwühlen“, „erforschen“
- Piem. zgar ié „ausbohren“, „herumstöbern“
- Crem. zgariá „scharren“
- Mant. zgriá „die Haut schürfen“
- Comask. zgarlá „scharren“, „kratzen“
- Piem. garí „Schlüsselbart“
- Piac. garí „Schlüsselbart“
- Pav. garí „Schlüsselbart“
Die Bedeutung „Kohlstrunk“ wird am ehesten an die Bedeutung „Maisstoppeln“ anknüpfen. Für das Abstreifen der Maiskörner dürften auch die Verba des Entkernens verwendet worden sein, worauf zunächst der entkernte Maiskolben, dann die Maisabfälle überhaupt mit einem stammverwandten Worte bezeichnet wurden. Die Formen mit -l- scheinen auf eine Zeit der Synkope hinzuweisen, wo -l̆- noch nicht zu -y- geworden war. In mail. zgarlá föra „scharren“ kann lat. garra 3690 eingewirkt haben.
Schuchardt, Zs., 23, 192, Schuchardt, Zs., 23, 334, Schuchardt, Zs., 23, 420, Schuchardt, Zs., 29, 559
(Formell und begrifflich entfernter stehen langued. carrolho „fruchttragender Maiskolben“, béarn. karrol̆e „Eichelnäpfchen“, comask. karlon „Mais“, veltl. garola „Eichel“, tess. garola „Tannenzapfen“. Dazu süd frz. garouiá „sich streiten“, sp. engurrio „Mißmut“, salm. engarrillarse „erstarren“ Spitzer, RFE., 8, 160 ist formell und begrifflich verwickelt; sp. engurrio zu lat. rancor 7041 mit Beimischung von asp. engurria „Runzel“, galiz. engurra „Runzel“, agurra „Runzel“ Schuchardt, Zs., 31, 32 ist noch weniger annehmbar. Nicht hierher gehören mail. karüspi „Apfelgriebs“, comask. garüspi „Apfelgriebs“, gask. garospo „Überbleibsel von Gemüse“, arag. garraspa „abgepflückter Kamm einer Weintraube“; astur. karozo „Hülse des Mais“, pg. caroiço „Obstkern“, transm. caruncho, carabunho „Strunk der Maispflanze“, gask. karoskle „Strunk der Maispflanze“, nprov. kadueiso „Scheide des Maiskolbens“, it. catorcio „trockene Ranke am Weinstock“ Schuchardt, Zs., 23, 194.)
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